Leider ist das "suboptimale Wetter" Rockhamptons Richtung Küste und Great Keppel Island nicht wie gehofft wechselhaft suboptimal geblieben, sondern stattdessen schlechter geworden. Meine Unterkunft, die Hotelbesitzerin und die Regenpausen haben das beste draus gemacht.
Wie es sich für eine solche Insel gehört, steuerte der Kapitän den Katamaran direkt auf den Sandstrand und entließ 30 Schüler auf Klassenfahrt und mich über eine kleine Brücke auf Great Keppel Island. Nasse Füße garantiert!
Das Hostel, in dem ich residierte, ist eigentlich gar kein Hostel, sondern eher ein Resort mit einzelnen Gebäuden. Für Low-Budget-Reisende wie mich gibt es ein Bunkbed-House, in den ich für 35$ schlafen wollte. Da die australischen Schüler zur Klassenfahrt aber nicht ins Allgäu, sondern auf eine Insel inmitten des Great Barrier Reef fahren, quartierte mich die freundliche Besitzerin zum selben Preis in eine eigene Cabin um - neben den Schülern und einem Ehepaar war ich der einzige Gast. In dieser mit einem mobile home vergleichbaren Kabine hatte ich ein eigenes Bad, einen Raum mit Spüle, Toaster und Tisch und sogar eine Terrasse.
Dreißig Sekunden vom menschenleeren Strand entfernt, nutzte ich das bis abends trockene Wetter zum (erfolglosen) Schnorcheln, Schwimmen und spazieren Gehen. Enthusiastisch stellte ich den Wecker auf halb neun - die Insel will ja erkundet werden, dachte ich.
Verheißungsvolles Wetter bei der Ankunft. Reifenspuren der Gepäck-PickUps |
Doch das viel buchstäblich ins Wasser. Fast den gesamten Tag war ich durch
anhaltenden heftigen Regen an meine Kabine gefesselt und hatte deshalb wenig
von castaway beaches oder snorcelling sites. Nachmittags nutzte ich ein Fenster
für einen Spaziergang am Strand, bis der Regen wieder einsetzte.
Die Nähe zu den Tropen lässt sich nicht leugen. Aber es war das schlechteste Wetter seit langem. |
Fluss statt Bach |
Nach Sonnenuntergang - natürlich - fiel dann auch noch der Strom aus. Im
Dunkeln kann man nicht einmal lesen, und so brach ich mit 16% im iPhone zur
Rezeption auf, um mir Kochequipment zu leihen. Dort sagte mir die Besitzerin
dann, dass ich gerne mit ihnen essen könne, wenn ich wolle. Im Dunkeln müsse
ich nicht kochen.
So hatte ich einen richtig netten Abend im Kerzenschein mit der Besitzerin, zwei ihrer Angestellten und dem Ehepaar. Ich durfte complimentary beef, chicken, Süßkartoffel und Karotten essen - nach Wochen des Verzichts auf "richtiges" Essen und im schlechten Licht hat das richtig gut geschmeckt. Getoppt wurde das noch durch ein kaltes Bier. Alles auf Einladung der Besitzerin.
Da das Wetter auch in den folgenden Tagen nicht besser werden würde, bin ich nach zwei Nächten wieder von Great Keppel Island gegangen - dieser Ausflug blieb durch den Dauerregen leider weit hinter den Erwartungen zurück, auch wenn die freundliche Besitzerin ihr bestes gab. Bei Sonne wäre ich sicherlich auf dieser paradiesischen Insel geblieben, stattdessen bin ich aber nach Rockhampton aufgebrochen, um mit dem Bus nach Airlie Beach zu fahren. Abfahrt war drei Uhr und so hatte ich einen halben Tag und eine halbe Nacht mit Gepäck herumzubringen.
Da das Wetter auch in den folgenden Tagen nicht besser werden würde, bin ich nach zwei Nächten wieder von Great Keppel Island gegangen - dieser Ausflug blieb durch den Dauerregen leider weit hinter den Erwartungen zurück, auch wenn die freundliche Besitzerin ihr bestes gab. Bei Sonne wäre ich sicherlich auf dieser paradiesischen Insel geblieben, stattdessen bin ich aber nach Rockhampton aufgebrochen, um mit dem Bus nach Airlie Beach zu fahren. Abfahrt war drei Uhr und so hatte ich einen halben Tag und eine halbe Nacht mit Gepäck herumzubringen.
Rockhampton - Beef-Capital of Australia: Hier kommt Nachschub! |
Rockhampton ist nachts ziemlich gefährlich. Alle meine Lifts haben mich
ungefragt gewarnt - es gibt hier viele Aborigines, die das größte soziale
Problem in Australien darstellen. Oft alkohol- und drogensüchtig, aggressiv und
gewaltbereit sollte man nachts nicht alleine durch die Straßen laufen. Aus
diesem Grund wollte ich den Abend in meiner letzten YHA verbringen. Anscheinend
ausgebucht wollten sie mich nicht dahaben und so habe ich den ersten Teil der
Nacht im McDonalds verbracht und den zweiten Teil in einem Truckstop. Während der
sechsstündigen Busfahrt ins 400 km nördliche Airlie Beach konnte ich dann
endlich schlafen.
Ein bisschen aus Faulheit, aber vor allem aus Gründen der Freiheit lebe ich in Australien nach der 24h-Regel: länger als einen Tag wird nichts vorausgeplant. Regelkonform bin ich also ohne Hostel und ohne Plan im schwülen und sonnigen Airlie Beach angekommen - und hatte wieder einmal Glück. Ich fand ein Hostel, das sauber, geräumig und international war. Doch vor allem bietet es diese Tafel:
Airlie Beach ist DER Hafen für Touren zu den Whitsundays, dementsprechend viele
Anbieter und Touren gibt es. Die meisten backpacker kaufen ein Paket mit
Whitsundays und Fraser Island. Ich bin wieder einmal froh, dass ich das nicht
gemacht habe, denn auf dieser Tafel sind sozusagen die reduzierten
Last-Minute-Plätze.
Tja, und jetzt habe ich etwas Geld in die Hand genommen und werde morgen früh mit der SV Whitehaven für zwei Tage und zwei Nächte in See stechen! So schnell geht das, wenn man eine Kreditkarte hat.
Auf dieser Segeltour wird geschwommen, geschnorchelt und geschaut und sie wird sicher eines der Highlights meines Trips. Dementsprechend gespannt und erwartungsvoll bin ich, besonders angesichts des tropisch-wechselhaften Wetters. Die GoPro ist aufgeladen!
Wo Regen ist, ist auch Sonnenschein! |
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