Oder: Not A
Backpacker’s New Year’s Eve.
Vor wenigen Stunden bin ich nach 1,5 Tagen Sydney wieder in
Sutton Forrest angekommen. Wieder einmal war ich bei sehr netten Leuten und
wieder einmal war es besser als gedacht.
Je näher man Sydney kam, desto voller wurde der Zug – ich
habe das Gefühl, dass gestern die ganze Südhalbkugel das Feuerwerk in Sydney
sehen wollte. Man hätte sich die Zugtickets sparen können, da alle Tore offen
gelassen wurden, um die ankommenden Menschenmassen überhaupt abfertigen zu
können.
Allerdings kann man sich bei einem Preis von 8,20$ für die ca. 150 km
von Moss Vale nach Sydney Central nicht beschweren; 5 km von Sydney Central
nach Neutral Bay für 3,40$ zeigen dafür wieder, wie teuer diese Stadt ist.
Das tolle Haus der Eltern von Sophie befindet sich in einem
guten Viertel der Stadt auf einem Hügel mit Frontalblick auf das Opera House.
Der Blickwinkel zur Harbour Bridge, die jährlich für das Feuerwerk gesperrt
wird, war zwar nicht so gut, der Blick auf den Sunset aber umwerfend:
Die Aussicht auf den Hafen und damit dem Zentrum des
Feuerwerks war demnach gegeben, doch wollte ich zu den Campern ins Gedränge.
Nach einem vorzüglichen Seafood-Abendessen bei einem Gläschen Champagner mit
den sehr netten Eltern Sophies bin ich also gegen elf Uhr Richtung Wasser
aufgebrochen. Alleine, denn nicht nur im Gaza-Streifen stumpft man bei den ganzen Raketen jedes Jahr ab. Das Alleinesein war jedoch nicht schlimm, da man neben vielen Franzosen,
Japanern und Schweden Deutsche.an jeder Ecke trifft.
Der späten Zeit war es geschuldet, dass die guten Plätze
schon vergeben waren. Wer sich die besten Plätze sicher möchte, muss spätestens
mittags kommen. Wie so oft hatte ich Glück und in einer privaten Einfahrt einen
zufriedenstellenden Platz bekommen…Blick auf das Opernhaus und einen Teil der
Brücke. Trotz dem Baum im Blickfeld war es wohl kaum besser zu treffen.
Schätzungsweise waren 1,5 Millionen Menschen da, das Feuerwerk für über 6,5 Millionen Dollar ging knapp 12 Minuten. Es war fulminant, man hat gar nicht gewusst, wo man hinschauen sollte (s. hier). Es knallte und explodierte überall, auf dem Wasser, den Wolkenkratzern und natürlich auf der Harbour Bridge. Es hatte sich zu einem taghellen Highlight kumuliert und daraufhin noch ein Finale auf der Brücke. Ich habe so ein Feuerwerk noch nie gesehen. Die davor präparierte Kamera habe ich ohne die Ergebnisse zu überprüfen einfach fotografieren lassen – über 250 Bilder sind entstanden.
Wem das auf den Fotos etwas wenig vorkommt: Die Belichtungszeit war nur 0,4 Sekunden (f/2.8) und das fast eine Viertelstunde lang. Es war also einiges!
Wem das auf den Fotos etwas wenig vorkommt: Die Belichtungszeit war nur 0,4 Sekunden (f/2.8) und das fast eine Viertelstunde lang. Es war also einiges!
Nach dem Feuerwerk war es etwas schönes, Menschen aus aller
Welt die Hand zu geben und ein Happy New Year zu wünschen. So bin ich dann auch
an ein paar Deutsche geraten. Netz gab es so oder so erst wieder gegen eins.
Am Neujahrsmorgen habe ich mit Sophies Bruder John Bekanntschaft
gemacht. Er arbeitet als Ingenieur an der australischen Westküste in Perth. Er wollte sich mit einem
Freund treffen und lud mich ein, mit ihm zu kommen. So sind wir gemeinsam zum
Ostende der Stadt gefahren – mit der Fähre. Damit war ein noch ausstehendes to do
erledigt, denn das Opernhaus und vor allem die Brücke sehen vom Wasser noch imposanter
aus. Der "Eingang" zum großen Naturhafen Sydneys – Sydney Head – war die 20
Minuten Fußweg wert.
Nach einer wunderbaren Portion Calamari mit John und seinem Freund habe ich den Heimweg
angetreten. Die Bahn hat es mit der australischen Gelassenheit für einen
Deutschen und seinen Zeitplan zu gut gemeint, so dass ich über vier Stunden bis
Boscobel benötigte.
NYE in Sydney war die richtige Entscheidung – es war
sehenswert, beeindruckend und einzigartig, doch der Aufenthalt wurde nur wegen
der Gastfreundschaft und Großzügigkeit von Sophies Familie so schön. Danke!
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