Seit fast einer Woche bin ich unterwegs
und habe mich so langsam in Sydney eingefunden. So bleiben auch
endlich ein paar Minuten, mal ein paar Zeilen nach Hause zu schicken.
Der Abschied von Deutschland fiel bei
dem Wetter am Montag wirklich nicht schwer. Spätestens nach dem
Aussteigen aus der 747 in Singapur wusste ich, dass das schon gut so
ist, gegangen zu sein – es war schwül und heiß, nicht angenehm,
aber sicher besser als Schneefall. In Singapur, wo eine Nacht
Aufenthalt geplant war, lernte ich sechs weiter Backpacker kennen.
Sie reisen zu dritt; das eine Trio kommt aus Bremen und das andere
aus dem Raum Nürnberg. Mit letzteren verbringe ich den Großteil
meiner Zeit.
Singapur ist eine sehr sehenswerte
Stadt, auf den Stoppover zu verzichten, wäre ein Fehler gewesen.
Positiv ist besonders die Sauberkeit der Straßen aufgefallen, für
die Singapur nicht nur berühmt, sondern auch berüchtigt ist –
Littering ist mit hohen Strafen belegt (z. B. Essen in der U-Bahn:
500€), über die Einhaltung wachen unzählige Kameras an jeder
Ecke. Ca. zwei Dutzend sind im Panorama zu finden; davon hat die
Stasi geträumt.
Da es wenige Stunden nach unserer
Ankunft in Singapur bereits dunkel war, sind wir mit der U-Bahn in
die Innenstadt gefahren. In der U-Bahn ist die hohe iPhone-Dichte
sehr auffällig, fast jeder Asiate hat eines und spielt auch ständig
daran herum.
D
ie Skyline ohne Smog beeindruckt
selbst vom Boden aus, doch der Blick vom neuen Wahrzeichen der Stadt
muss atemberaubend sein.
Das erst 2010 gebaute Marina Bay Sands
ist ein Hotel-Kasino-Resort mit der auf 191 Metern größten
öffentlichen Plattform der Welt. Leider schloss sie zu früh, sodass
wir den Besuch auf den Folgetag verschoben.
Das Marina Bay Sands |
Mall des Sands |
Zugegebenermaßen musste man sich bei
über 20$ Eintritt mehrfach „wir sind nur einmal da“ sagen, aber
den Blick war es wohl wert…
Blick vom Sands, zu sehen ist die neue Rennstrecke um den Flyer und vor der Tribuene |
Marina Bay, das Bankenviertel |
Am Nachmittag ging es zum Flug nach
Sydney. Die Zeitverschiebung hat der Nacht im Flugzeug 3 h genommen;
nach Singapur-Zeit waren wir um kurz vor vier Uhr in Sydney. Den
dadurch langen und gejetlagten Tag wurde durch die Stadt „g’stapft“,
so die Nürnberger, das vorläufige Pflichtprogramm wurde
abgearbeitet und die Folgetage durch den Sydney-Tower, SeaLife und
WildLife ergänzt.
Bei der Orientation der Organisation
wurde eines klar: die Jobsituation ist schlecht. Nicht nur ist die
Nachfrage nach Jobs in Sydney sehr hoch, weil die Stadt bis zum Rand
mit Backpackern voll ist und die australischen Studenten Ferien
haben, sondern auch das Angebot schlecht, weil zu Weihnachten viele
Arbeitgeber Ferien machen. Derzeit ist es praktisch aussichtslos,
einen vernünftigen Job in der Stadt und dem Umland zu bekommen.
Ich konnte bereits in Deutschland mit
einer Zeitarbeitsfirma Kontakt aufnehmen. Am Montag habe ich ein
Date, und an diesem Date entscheidet sich mein weiterer Weg.
Sylvester möchte ich in Sydney sein, doch ist es hier gerade
deswegen sehr teuer, weshalb ich unmöglich hier bleiben kann.
Optimalerweise würde ich im Umland ein paar Wochen was schaffen und
zu Silvester in die Stadt kommen. Ob das wie klappt, werden wir
sehen.
Vom Sydney Tower |
SeaLife, touristisches Pflichtprogramm und das nehmen die Japaner ernst |
Soweit!
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